“Drei-Bohnen”-Update

Ja. Es ist ein kleines, zaghaftes “Ja”, das ich heute am Telefon – mit nur so halb funktionierendem Sprachapparat – aus mir selbst heraus schupsen musste.

Im Kopf herrschte Chaos. Tut’s noch immer [Doch: Wann tu’s das nicht. Ich kann mich an keine Zeit oder Phase meines Lebens erinnern, in der es in meinem Kopf aufgeräumter als auf meinem Schreibtisch gewesen ist. Und mein Schreitisch ist chaotisch. Sehr.]

Ich hab’s getan. Ein bisschen spät. [Doch: Wenn ich die Jahre bis hierher in Relation setze, ist es ein minimal-Bisschen im Vergleich zu meinem ganzen Leben. Und ich habe vor noch ein selbst-definiertes und unkonkretes Weilchen zu bleiben. Wirklich.]

Ich habe mich entschieden, “Ja” zu sagen. “Ja [zum Leben]”.

Manchmal, wenn ich vor einer Herausforderung stehe und mein Kopf Krasses denkt, ich sie dann [manchmal mit allergrößt-möglicher Anstrengung] überwunden oder “gemeistert” habe, denke ich: “Holla die Waldfee. War bisher die größte Herausforderung in meinem Leben.” und ich bin mir nicht ganz sicher, ob sich damit jedes Mal das Universum selbst herausgefordert fühlt. [Und gleichzeitig gebe ich nicht dem Universum oder dem “Großen-Ganzen” die Schuld daran. Manchmal muss für die Antwort auf eine Schuldfrage nichts erörtert werden, weil es sich bei der Frage nach der Schuld manchmal eher um eine rhetorische Frage, statt einer suggestiven handelt.]

Krass. Ich hab’ “Ja” gesagt.

Oh my dear…

Mittwoch (11.01.23)

⁃ Das Verstummen hielt noch an. 1,5 Stunden saß ich im Auto, ehe mich wer anrief und meine Uhr dadurch vibrieren ließ. Das spürte ich. Es war störend. Und irgendwie dachte mein Kopf: “Wenn du da jetzt nicht rangehst und etwas sage[n musst], dann sitzt du für immer hier; ehe mich wer findet.” Ich konnte nicht sehen (weiß auch nicht warum ich es nicht wahrnehmen konnte) wer anrief. Ich ging ran. Meine Schwester. Sie erzählte mir, dass sie die Reise umgeplant hatte und nun nicht nach Indien, sondern nach [ich hab’s vergessen] fliegen wird. Nachdem ich das anfängliche “Ja?” aussprach, konnte jedes weitere Wort leichter ausgesprochen werden. Ich glaube, das “Verstummen” steht in Zusammenhang mit dem “Entscheiden” (vielleicht wurde mir das heute zum ersten Mal bewusst?). [Und mit “Erinnerung”, die nicht ausgesprochen werden kann.] Warum bin ich so? So dämlich? Und kann […](*)?

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“Drei Bohnen”

Ich hatte heute Therapie. Und eigentlich habe ich mir erhofft, die Entscheidung abgenommen zu bekommen (ein sehr utopischer Gedanke! Dennoch war die Hoffnung groß) Die Entscheidung wurde mir (selbstverständlich, welche Überraschung) nicht abgenommen. Ich wurde jedoch ziemlich bestärkt und Unterstützung wurde mir ebenso zugesichert. Dennoch ist es so schwer auszuhalten, mich entscheiden zu müssen. Entscheide ich mich für “Nein”, dann kann ich mich jederzeit noch für ein “Ja” entscheiden. Doch entscheide ich mich für “Ja”, wird es kein “Zurück” mehr geben. Viele Jahre habe ich nun auch in passives “Nein” “ausgesprochen”. Gleichzeitig zum Leben. Doch der Fakt, dass es bei diesem einen “Ja” wirklich kein “Zurück” mehr gibt und ich Menschen dadurch Schaden zufüge, hält mich zurück; obwohl ich durch dieses “Ja” auch endlich ein “Ja” zu meinem Leben sagen könnte.

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Dagegendonnern

Warum kommt, immer wenn ich denke: “Hey, mein Leben ist gerade ziemlich cool & ich fühle mich wohl” etwas Neues, um das ich mich “kümmern” muss? Ich verstehe das irgendwie nicht.
Fühle mich wie die gigantischste Heulsuse auf dieser Erde. Jetzt wo diese Blasengeschichte mehr oder weniger akzeptabel und “gut” ist, ich mich beim Arbeiten so unbeschreiblich angekommen und wohl fühle, kommt so etwas. Keine Zeit zum Durchatmen und “Leben genießen”, bevor etwas Neues-Blödes kommt, mit dem ich mich auseinandersetzen muss. (Heulsusen-Pokal. Nominiere mich hier mit endgültig selbst!)
Ich mag das nicht. Ein Leben ist doch kein “Super Mario Spiel”, bei dem es in jedem Leben schwieriger wird?! Genau so fühlt es sich an. Anstrengend. Und ich hab’ echt keine Ahnung, ob ich das “Super Mario Spiel” nicht doch lieber zur Seite legen möchte und in einem Jahr nochmal herausnehme und mich erneut an diesem Leben versuche. Weil’s eigentlich schon Spaß macht zu spielen; ich aber gerade wenig Kapazitäten habe, dieses Level zu schaffen. Meine “Leben” sind auch kurz vor Ende und ich hab’ keine Ahnung, wodurch ich mir neue “Leben” erspielen kann. So’n Minispiel zwischendurch wär cool, bei dem ich mir neue “Reserveleben” erspielen könnte; damit’s nicht so schlimm wäre, wenn ich bei diesem Level eins verlieren würde, falls ich vollgas in irgendetwas reindonnern sollte.

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Es ist okay

Es ist schon ein wenig merkwürdig und erleichternd zugleich, dass ich momentan diesen Ort hier wähle – wieder auf ihn zurückgreife – um Worte zu teilen und mir Gedanken aus dem Kopf herauszuschreiben; weil sie so sehr in mir wüten. Mich beschäftigen. Erleichterung überwiegt; weil dieses „Gesundwerden“ noch immer in einem „Werden“ definiert, statt ein „endgültiger“ Zustand zu sein. Ich wünschte, es wäre anders; weiß jedoch, dass es niemals endgültig sein wird. Und irgendwie stimmt mich das „okay“. Vielleicht ist das diese „radikale Akzeptanz“, von der immerzu gesprochen wird, die radikal akzeptiert werden muss; ehe ein Zustand der allgemeinen Zufriedenheit einkehren kann/könnte (?)

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„Ich möchte Nichts kaputt machen.“

“Recovery” – ein Wort, das ganz arg sehr mit [m]einem gigantischen Zwiespalt einhergeht. Ein im Kopf passierendes Wechselgeschehen aus motivationalen Handlungsimpulsen und allgegenwärtigem Unmut, der eben jene Handlungsimpule zum Zerplatzen bringt und sie sein lassen, was sie sind: Ein einziger Impuls, der kurzweilig existiert. Ohne Folgen. Ohne Weile.

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Vom Backen, Machen und Gehen

Es ist schwierig zu schreiben, wenn man das Gefühl hat, kein konkretes Ziel mehr zu verfolgen – über das es sich zu schreiben lohnt bzw. wovon ich weiß, dass es sich überhaupt lohnt, Worte zu finden, die beschreiben.

Schon komisch, wenn man nicht mehr diesem einen großen „Ziel“ hinterherjagen muss während man sich mit Freudentränen der Erleichterung den Weg ausmalt, der all das Künftige bahnen wird. Schon komisch, wenn man es geschafft hat. Dem Jagen ein Ende setzen konnte und das Leben wieder gerne lebt.
Man realisiert ganz plötzlich, mit einem einzelnen Augenblinzeln, dass man „frei“ ist, wo der Weg, der in die Freiheit führte unvorstellbar lang und anstrengend andauerte.

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Letzten Sommer

Ich kann mich noch genau an dieses merkwürdige Gefühl erinnern, dass mich letzten Sommer ein wenig unsicher im Garten sitzen ließ – wo ich gleichzeitig so froh war, mich dort wiederzufinden und all die Sonnenstrahlen, die mit ganzer Kraft dieses Fleckchen der Erde erreichten, auch an meine Haut zu lassen.
Vielleicht habe ich den letzten Sommer im Geheimen geliebt und verflucht zugleich. Vielleicht weil ich einerseits glaubte, sie endlich wieder ein wenig mehr und mit der Hoffnung auf „Gänzlichkeit“ genießen zu können, die Jahreszeit, in der so viel Haut gezeigt wird. So viel von einem Körper, der vor der Akzeptanz die ich ihm nach langer Zeit zusprechen konnte, am liebsten ausgetauscht werden wollte.

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